Das Thema „Verfilmung“ ist für mich ziemlich schwierig zu beantworten …
Aber wenn jemals Aus der Zeit gefallen – Thórsteinn vs. Charlotte verfilmt würde, dann wäre mein Wunsch, dass niemand geringeres als Uwe Ochsenknecht die Rolle von Friedrich, dem Patenonkel von Charlotte (und ebenso schrullig-liebenswertem wie genialem Modeschöpfer) übernimmt und Maria Furtwängler Kay spielt, Lottes Mum, Ex-Model und Karrierefrau.
»Ich weiß«, sage ich und gehe ihm voran ins dreieckig geschnittene Wohnzimmer mit der komplett verglasten Panorama-Aussicht auf die Schlei. »Nicht mein Stil. Mir hätte ein Appartement gereicht, aber meine Mutter meinte, derer drei zu einer Art Penthouse zusammenzulegen, sei eine vernünftige Wertanlage. Zu meinem 20. Geburtstag hat sie dann das Nutzungsrecht übertragen und mir die Wohnung geschenkt. Natürlich voll eingerichtet.« Mit einem Kopfneigen deute ich auf eine riesengroße Fotoleinwand.
Sie zeigt eine strahlende, schlanke Mittvierzigerin im eleganten Kostüm, die sich mit der Rechten das akkurat blondgesträhnte Haar aus dem Gesicht streicht, während sie mit der linken Hand eine um einen Kopf kleinere Brünette umarmt.
Ich hasse das Poster, denn auf ihm sehe ich noch pummeliger aus als sonst. Außerdem steht total peinlich ›From Mum with love xxx‹ darauf geschrieben.
Thórsteinn sagt nichts.
»Ich weiß, man sieht es mir nicht an«, interpretiere ich sein Schweigen. »Aber ja, sie ist meine Mutter. Kay Sieveroth. Das hanseatische Super-Model der 80er Jahre, die aus bester Familie stammende Ex-Muse des exzentrischen Modemachers Friedrich Neumann und heute die überaus erfolgreiche Inhaberin einer der exklusivsten Boutiquenketten Norddeutschlands.«