Während Konservative mit Stock im A*** (ergo: Stockkonservative) sich über den Gedanken an die Aufhebung des Tanzverbots erregen (Kommentarbereich bei Tichys Einblick), hier ein
Bericht aus der Provinz
Karfreitag, kurz nach Mittag, die behutsam durch Wolken lugende Sonne lockt hinaus.
„Bröööm“, tönt es vom Dreifamilienhaus schräg gegenüber. „Bröööm-bröööm-bröööm.“
Ich lausche, identifiziere das Geräusch als Staubsauger und zucke die Achseln.
Die „Nachtschicht-Produktion“ an Pappkarton-Schnipseln, die unser schwarzer Kater im Wohnzimmer verstreut hat, habe ich vorhin auch weggesaugt.
Allerdings bei geschlossener Terrassentüre.
„Bröööm“, dröhnt es derweil weiter. „Bröööm.“
„Martina!“, erklingt eine Frauenstimme durchdringlich lautflüsternd übers Brummen. „Martiiinaaa!“
Der Staubsauger erstirbt. „Ja?“, fragt Martina*. „Was ist?“
„Es isch Karfreitag“, erklärt die junge Frau.
„Ja“, sagt die gut dreißig Jahre ältere Martina. „Ich weiß.“
„Da kannsch du ned sauge!“
„Nein?“
„Nein!“ Ein kurzer Moment der Stille. „Hasch du des ned g‘wusst?“
Schweigen, das sich in die Länge zieht wie Mozzarella-Fäden von der Lasagne.
„Doch, schon“, behauptet Martina. „Ich dachte nur, das würde nur am Vormittag gelten.“
So, jetzt lobt mich bitte! Ich bin nicht mit einem Lachflash herausgeplatzt!
Ach ja, apropos Vormittag: Um etwa halb elf heulte hier die Sirene.
Entwarnung. Eine Minute Dauerton.
In diesem Sinne:
Frohe Ostern!
Beitragbild von Alexandr Ivanov auf Pixabay
* Name selbstverständlich geändert