Bilder, die mich nicht loslassen

Es ist ja schon einige Zeit her, dass ich auf dem Wikingerfest von Burg Stettenfels war.
Aber da gibt es diese Bilderserie, die lässt mich einfach nicht los …
… war es Zufall, dass dieses kleine Mädchen bei der Aufführung des Theaterstücks mitwirken durfte, dass ich da zuschaute und den Fotoapparat griffbereit dabei hatte?
Thruthur
Oder hatte da jemand seine Finger im Spiel?
Denn genau einen Tag zuvor hatte ich diese Szene geschrieben, die mir jetzt bei der Überarbeitung von Melwyn2 wieder in die Finger kam:

Wo war nochmal Teistas und Herkirs Zelt? Ich streife durch die Marktgassen, lausche den Ausführungen einer Wahrsagerin.
Sie verspricht einem jungen Kerl eine Zukunft, die ihm die Röte ins Gesicht treibt, und ich muss mein Lachen verbergen.
Am Rande eines Platzes, auf dem Possenreißer ihre derben Witze darbieten, bleibe ich kurz stehen – und dann sehe ich ihn.
»Ifill!« Ich recke mich auf die Zehenspitzen, winke über die Menschenmenge hinweg, doch er bemerkt mich nicht.
Denn seine ganze Aufmerksamkeit gilt einem kleinen Mädchen, das an seiner Hand neben ihm her tapst.
Papa Wikinger mit den Kids
Sie ist ganz klein, sicher noch keine zwei Jahre alt, sodass mein Falke seine hochgewachsene Gestalt zu ihr hinab beugen muss. Ihr Haar gleißt in einem lichten Blond, wie ich es selbst droben am Limfjord kaum gesehen habe, und als sie den Kopf hebt, um Ifill Antwort zu geben, bleibt mein Herz in seinem Schlagen stehen – so sehr gleicht ihr kleines Gesicht dem seinen.
»Ifill!«, rufe ich und hebe erneut die Hand. »Ögmundursson!« Ich rempele mich durch die Menschenmenge, die sich plötzlich dichter als zuvor drängt, mich mitreißt, sodass ich meinen Falken aus den Augen verliere.
Als die Leute mich endlich durchlassen, und ich die breite Gasse erreiche, ist weit und breit nichts mehr von meinem Falken zu sehen.
Da ich nicht weiß, wohin, wende ich mich nach rechts, folge der ungefähren Richtung, die er mit dem Kind eingeschlagen hat. Wohin mag er gegangen sein? Ich laufe weiter, bis mich von der Seite ein Ruf ereilt.
»Melwyn? Melwyn Gullasdottir? Das bist du doch, oder etwa nicht?«

2 Gedanken zu „Bilder, die mich nicht loslassen“

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