#literarischerAdventskalender | Tag 14 Ann-Kristin Vinterberg

Rune öffnete die letzte Tür am Ende des Ganges, trat einen Schritt zurück und lies ihr den Vortritt. Das Zimmer, quadratisch, ländlich und in blauen Tönen eingerichtet, wurde von einem Doppelbett dominiert. Bodentiefe Fenster gaben den Blick hinter das Haus frei. Was auch immer dort war, würde sie erst bei Tagesanbruch sehen. Er stellte den Rucksack in den Ohrensessel. Liv schaute sich um. Das Ambiente war so wunderbar gemütlich, es wirkte fast, als wenn er sie erwartet hätte.
„Bevor ich Sie hier übernachten lasse, wüsste ich gerne Ihren Namen.“
„Entschuldigen Sie. Habe mich wirklich noch nicht vorgestellt? Das tut mir leid.Wahrscheinlich ist daran meine Kopfverletzung schuld. Liv. Ich bin Liv.“Verlegen reichte sie ihm die Hand. „Verraten Sie mir doch: Haben Sie mich erwartet?“
„Nein,warum?“
„Das Bett ist frisch bezogen.“
„Achso … Ein Weihnachtsengel hat mir gestern zugeflüstert, dass jemand eine Herberge suchen wird.“
Sie hob nur ihre Augenbraue in die Höhe.
„Nun ja“, fuhr er fort. „Man kann ja nie wissen, wer von der Straße hier hereingeschneit kommt. Schon als Kind hat mir die Geschichte von Maria und Josef gefallen.“

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