Rettet die Igel:
Anleitung für ein
Selbstbau-Futterhaus
Der Sommer 2018 war extrem. Heiß und vor allem (zu) trocken.
Bei uns – wir päppeln seit bald 20 Jahren Igel (Babys sowie kranke und geschwächte Tiere) auf – führte das dazu, dass in und um unser Igelfutterhaus, das ich vor Jahren gebaut hatte, es zu Rangeleien und Stress zwischen mindestens 4 Igeln kam, die alle etwas vom angebotenen Trockenfutter abhaben wollten.
… deshalb bot mein handwerklich begabter Sohn an, weitere „drive ins“ zu bauen – eines für unseren Garten, eins für meine Tochter, die schon ausgezogen ist.
Aber: Weshalb ein Futterhaus?
Wieso nicht einfach so Futter aufstellen?

Wie man hier erkennen kann, verhindern der Deckel und die kleine Luke, dass sich die Nachbarskatzen den Bauch an den für die Igel gedachten Fressnäpfen füllen
Benötigte Teile
- 2 Stück Siebdruckplatte in den Maßen 27,5 x 50 cm (am besten alle Teile im Baumarkt zuschneiden lassen) für die Seitenwände
- 2 Stück Siebdruckplatte in den Maßen 27,5 x 45 cm für die Vorder- und Rückwand
- 1 Stück Siebdruckplatte in den Maßen 27,5 x 30 cm für die Labyrinth-Trennung
- 1 Stück Siebdruckplatte in den Maßen 55 x 55 cm für den Deckel
- 2 Stück Scharniere
- 11 Stück Winkel
- Schrauben (Linsen-Blechschrauben 3,5 x 13,0)
- Griff
1. Schritt
Aus der Siebdruckplatte für die Front … … eine 15 x 8 (anders als im Bild – die ist uns zu groß geraten, wie einer der Kater gleich bewiesen hat!) Ecke für den Eingang aussägen
Da wir alle Teile beim Baumarkt zusägen ließen, musste mein fleißiger Handwerker nur noch die Ecke für den Eingang auf einem der 27,5 x 45 cm großen Teile anzeichnen und aussägen.
Das Schlupfloch sollte 15 cm breit, aber nur 8 cm hoch sein.
2. Schritt
Die Siebdruckplatten, Winkel und Scharniere … … zum Zusammenbau bereitlegen
Alle Teile wie in einer Explosionszeichnung ausbreiten und die Winkel und Scharniere gleich an der passenden Stelle platzieren.
3. Schritt
Winkel an die 27,5 cm langen Kanten der beiden Seitenwände schrauben … … drei weitere Winkel … … mit 15 cm Abstand … … zur Kante … … und damit die Labyrinth- … … Trennwand befestigen
Zunächst die Winkel an die schmalen Kanten der Seitenwände schrauben, dann noch die Winkel für die Labyrinth-Trennwand.

Hier noch einmal die Übersicht …

… so sieht es dann fertig aus:
So sieht das fertige Futterhaus mit geschlossenem Deckel aus. Hier erkennt man den Sinn … … der Labyrinth-Trennwand … … sie verhindert, dass Katzen das Futter wegfressen
In den Futter-Raum passen zwei große Futterspender von TRIXIE bequem nebeneinander (wichtig für Fütterung bei urlaubsbedingter Abwesenheit)
Im Einsatz:


Dieses Igelkind mit 340 g haben wir Mitte September „auf frischer Tat ertappt“

Die Fotos vom Futterhaus in der Benutzung belegen, weshalb es landläufig „Schweineigel“ heißt.
Warnhinweise:
Auf Hygiene achten!
Täglich das untergelegte Papier wechseln und entsorgen.
Frisches Wasser ist auch im Herbst sehr wichtig!
Die Fress- und Wassernäpfe regelmäßig reinigen (kochendheißes Wasser) und verschmutztes Futter (bei flachen und/oder großformatigen Fressnäpfen wird gerne auf das Futter gekotet) großzügig entsorgen.
„Unsere Igel“ haben – im Gegensatz zu den Erfahrungen anderer Tierliebhaber, von denen die örtliche Fressnapf-Mitarbeiterin uns berichtete – übrigens so gut wie keine Zecken, Milben, Flöhe.
Wir gehen davon aus, dass dies mit dem (sehr) guten Ernährungzustand zusammenhängt.
Welches Futter?
Als Futter bieten wir den Igeln Coshida Trockenfutter für Kitten und für erwachsene Katzen (von LIDL) an.
Die Igel sind besonders auf das Kitten-Futter versessen, von dem wir inzwischen täglich ein kleines Futterschälchen zusätzlich zum Futterspender mit Erwachsenen-Futter anbieten.
Verbrauch für zwei Futterhäuser: ca. 1 750-g-Packung Kittenfutter pro Woche und 1 750-g-Packung Erwachsenenfutter pro Monat.
Nach Auskunft unserer Tierärztin schadet es den Igeln keinesfalls, wenn sie Katzentrockenfutter angeboten bekommen. Darin sind alle benötigten Nährstoffe enthalten.
Gerade in der warmen Jahreszeit lockt Nassfutter Fliegen an, die binnen kurzer Zeit Eier ablegen, aus denen sich Maden entwickeln.
Auf genügend Wasser zur freien Verfügung achten!