SNIPSL vs. SWEEK | Ein Vergleich der beiden Textschnipsel-Plattformen

SNIPSL benutze ich als Autorin schon etwas über ein Jahr, die ersten Textschnipsel, die Leser auf ihrem Smartphone oder Tablet lesen konnten, stammten von der Rohfassung des damals noch nicht veröffentlichten Manuskripts von Foy und der Ring des Mauren.

Die Kinderkrankheiten der App (Autoren und ihre Bücher konnten praktisch nicht gezielt gesucht werden) sind inzwischen ausgeräumt.

Als Autor kann ich aus dem Autorentool auf dem PC (funktioniert aber nur mit Google Chrome und ähnlich modernen Browsern) heraus Textschnipsel mit Teaser des Textes auf Facebook teilen (siehe oben).

Das ist eine nette Funktion – allerdings ist es weniger nett, dass die Leser SNIPSL nur auf dem Smartphone oder Tablet nutzen können. Wer ein älteres Gerät besitzt, wer Einschränkungen hinsichtlich Speicher oder zugelassener Apps hat, schaut in die sprichwörtliche Röhre.

EDIT2. Zudem landet der Interessent, der den geteilten Hinweis auf Facebook entdeckt hat, beim Anklicken ganz allgemein auf der SNIPSL-Startseite, wo ihm dann völlig andere Bücher präsentiert werden …

 

… siehe links.

 

 

Dort muss er sich dann erst über eine ziemlich versteckte Suche auf die Spur des Autoren (wie hieß der gleich nochmal?) bzw. des Buchtitels (irgendwas mit „Zeit“, da bin ich sicher …) machen (siehe Screenshots).

 

… siehe rechts

Über das Konkurrenzprodukt namens SWEEK bin ich ganz zufällig gestolpert, dabei habe ich mit Bookmundo bereits eine andere Selfpublishing-Firma des niederländischen Mutterkonzerns Mybestseller genutzt, um Falkenherz und Foy in den lokalen Buchhandel zu bringen (dass die Buchhändler das nach Kräften torpedieren, sodass ich diesen Weg vorerst aufgegeben habe, dafür kann Bookmundo ja nichts).

Auch SWEEK bietet es an, Schnipsel auf Social Media zu teilen – allerdings nicht nur auf Facebook, sondern auch auf Twitter sowie Google+ – und darüber hinaus kann man auch einfach einen Link kopieren, um ihn an beliebiger Stelle einzufügen.
Einschränkung: Das Teilen-Tool steht nur in der mobilen App zur Verfügung. (Aber Autoren ohne Smartphone könnten ja Fans bitten, für sie zu teilen?) (Geht doch vom PC, siehe EDIT unten, ich war nur im Blindfisch-Modus unterwegs.)

Und das kann nicht nur ich – sondern auch jeder Leser! Auf dem Smartphone, auf dem Tablet – und PC. Denn SWEEK ist auch offen für Leser, die über weniger leistungsfähige Mobilgeräte verfügen.

Kleiner Nachteil des SWEEK-Teasers: Es wird immer nur der Klappentext wie vom Autor hinterlegt angezeigt, egal, ob nun der 1., 2. oder 23. Schnipsel geteilt wird. (Aber vielleicht lesen die Entwickler von SWEEK ja hier mit und lassen sich für ein Update inspirieren …?) und auch immer nur auf den 1. Textschnipsel verlinkt.

EDIT2: Der große Vorteil des SWEEK-Teasers besteht darin, dass der Interessent beim Anklicken direkt im verlinkten Buch landet und sofort loslesen kann …

Und wir wissen ja alle: Der Internet-Nutzer an sich ist bequem. Er möchte sich nicht lange mit Suchen aufhalten, sondern folgt umso lieber dem Angebot, das nur einemn Mausklick oder Fingertipp entfernt ist.

Vorteil: SWEEK – und dies beeinflusst wohl auch klar den nächsten Punkt:

Bezüglich Reichweite – das ist für Autoren ja das Maß der Dinge – sehe ich bei SWEEK einen klaren Vorteil.

Wie ihr an den Screenshots oben sehen könnt, mache ich gerade einen Vergleichstest der beiden Plattformen, indem ich auf SNIPSL den 3. Teil von Aus der Zeit gefallen vorstelle und auf SWEEK Auszüge aus der Leseprobe vom 1. Teil der Zeitreise-Romanze poste.

Womit wir bei einem weiteren Vorteil von SWEEK wären: Hier dürfen im Gegensatz zu SNIPSL auch bereits veröffentlichte Bücher geschnipselt und somit vorgestellt werden. (Man muss bei KDP-select nur beachten, dass man den Umfang der auf Amazon einsehbaren Leseprobe nicht überschreitet – wie überall.)

Bei direkten Vergleich der beiden Plattformen ist zu sagen, dass SWEEK zunächst mal mehr Statistikdaten liefert. Bei SNIPSL erfahre ich nicht, wie viele Leute mein Buch gelesen haben.

Bei Likes, Followern und Kommentaren herrscht dann Gleichstand – aber nicht, was die Reaktionsfreudigkeit betrifft.

Für die aktuell drei auf SWEEK (im Tagesrhythmus) veröffentlichten Textschnipsel habe ich (bei 34 Lesern) 6 Likes, 2 Follower und 0 Kommentare eingesammelt.

SNIPSL steht mit 98 Likes, 17 Followern und unzähligen Kommentaren auf den ersten Blick besser da – allerdings ist zu beachten, dass ich die mit 22 im Dreitagesrhythmus erscheinenden Schnipseln eingesammelt habe.

Das Anmelden bei SWEEK ist völlig schwellenfrei möglich, entweder über E-Mail und Passwort oder über Facebook – und zwar für Leser wie für Autoren.

SNIPSL bietet die Anmeldung für Leser ebenfalls niedrigschwellig mittels Facebook an, Autoren jedoch müssen einen schriftlichen Vertrag mit der dahinter stehenden Firma abschließen und können sich nur über einen individuellen Account am PC zum Schreiben einloggen. Nettes Gimmick: Neuerdings ist die Einbindung von Grafiken und Videos möglich!

Ich werde jetzt mal weiter testen.

Habt ihr Erfahrungen mit den beiden Apps? Als Leser oder Autor?

Berichtet, ich bin gespannt auf eure Einschätzung!

EDIT: Sophie Fawn hat mich freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, dass man auch SWEEK vom PC aus teilen kann.

Ich mopse mal einfach ihren Screenshot, um es zu erläutern wo man „Meine Geschichte teilen“ findet:

Ein Gedanke zu „SNIPSL vs. SWEEK | Ein Vergleich der beiden Textschnipsel-Plattformen“

  1. Ich bin Autorin und finde, Sweek hat die bessere UX; dafür hat Snipsl mehr Leser (gefühlt). Fakt ist, dass man sich bei beiden erst wieder eine „Community“ aufbauen muss, was sehr zeitintensiv ist – und gefühlt lesen dort dann eh nur die Leute, die einem auch schon bei FB oder Insta folgen, weshalb es in meiner Buchmarketingarbeit nicht die höchste Prio hat. Beide Apps machen es den Lesern imho immer noch zu schwer, ein passendes Buch zu finden. Spezifischere Genre-Auswahlmöglichkeiten wären bspw. mal ein Anfang, denn allein mit Tags erreicht man nicht viel. Im Genre „Romance“: Da gibt’s Suspense, Highlander, Rockstars, Millionäre, Skandinavien, Surfer, Highschool, Sportler, Stiefbruder, Historical Romance … um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Würde man jeden neuen User bitten, die Untergenres anzukreuzen, die er sehr gern liest, könnte man ihm passende (sehr genaue!) Empfehlungen einblenden. Aktuell ist für die Leser einfach zu viel Mist dabei. Was bei beiden Apps gut klappt, ist, wenn man schon Lieblingsautoren abonniert hat – dann bekommt man da regelmäßig Updates. Aber ich will auch neue Autoren entdecken, und das finde ich bei beiden Apps zu kompliziert.

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