Buchvorstellung | Anabelle Wildbuch: Bad Boss Xmas

Wie, wo, was?

Eine Vorstellung und Leseempfehlung für so ein Buch?

Bin ich jetzt komplett verrückt geworden?

Nö.

Meine Meinung: Lesen bildet bekanntlicherweise, und so war ich auch rein im Bildungsauftrag unterwegs, als ich dieses Buch gelesen habe. Denn von einer Veröffentlichung, die einen Amazon-Gesamtrang von derzeit phänomenalen  28 belegt, kann ich nur lernen.
Gut, ich gebe zu, ich war nicht rein in Sachen Wissensbildung unterwegs.

Denn ja: Ich liebe kitschige Lovestorys! Dazu stehe ich  – auch wenn ich durchaus in der Lage bin, dieses „typisch weibliche“ Element (das so gar nicht zu meiner sonst burschikosen Art des Naturkinds und Mode-Legasthenikers passen mag) mit Humor zu nehmen.

Und gerade heute – ich liege, eingewickelt in eine Fleecedecke und bewacht von einem vierbeinigen, samtnasigen Krankenpfleger, auf dem Sofa und pflege meinen Magen-Darm-Infekt – brauchte ich eine Dosis davon!

Frei nach dem Motto: „Dr. Katharina empfiehlt …“ – denn ja, genau dieses Buch wirkt wie Medizin!

Klingt übertrieben? Definitiv nicht! Aber natürlich gibt es, wie bei jedem Pharmazeutikum, die aufgelisteten Risiken und Nebenwirkungen zu beachten (oder den Beipackzettel zu ignorieren, wozu ich tendiere)!

Wer meinen Blog kennt, weiß, dass ich die Weisheit (und den Humor) des kanadischen Philosophen Jordan Peterson schätze.

Das vorliegende Buch erfüllt nun in vollem Umfang, was Peterson in seiner Bemerkung über „what women want“ [im Video ab 2:45 reinhören] festgestellt hat:

Die typischen Liebesromane (in den USA nach dem bekanntesten Verlag unter dem Begriff „Harlequin Romance“ zusammengefasst) bedienen sich eines archetypischen Motivs, wie es aus dem Märchen „Die Schöne und das Biest“ bekannt ist: Ein wilder Kerl, ebenso rücksichtslos gegenüber den Wünschen und Bedürfnissen anderer wie attraktiv aufgrund seines hohen Status‘, wird gezähmt durch die Magie einer einzigen Frau – das bindungsunfähige Arschloch entdeckt seine sensible Seite und geht eine Beziehung mit ihr ein.

… und wenn sie nicht gestorben sind, dann fallen sie auch heute noch übereinander her.

Ja, ich weiß, in solchen Büchern steht dann ein anderes Wort. Vögeln. Aber ihr kennt mich, das ist nicht meine Wortwahl.

Aber weshalb gebe ich dennoch diese Leseempfehlung?

Erstens, weil frau zwischendurch sowas einfach braucht. Ja, klar, es ist ebenso unrealistisch wie das Happy End vorhersehbar – aber zaubert der volle Griff in die Klischeekiste mit prall gefüllter Kreditkarte, Schneesturm und ebenso romantischer wie rustikaler Hütte nicht ein beseelt-dämliches Lächeln auf das Gesicht jeder Leserin? Ja, denn es hebt sich auf überaus wohltuende Weise von dem Wahnsinn namens Alltag ab, der uns zwischen seinen multiplen Anforderungen aufreibt!

Zweitens, weil dieses Buch wirklich perfekt dem von Jordan Peterson skizzierten Schema folgt. Gerade, wenn man das Video im Hinterkopf hat, stimmt man beim Lesen still ins Gelächter ein – und es tut einfach nur gut, sich und seine archetypischen Bedürfnisse mal ein bisschen auf die Schippe zu nehmen. Der wilde Kerl darf seine Rücksichtslosigkeit nach Strich und Faden ausleben und die schüchterne Frau darf ihre Magie im aussichtslosesten Moment entfesseln – was will frau mehr?

Drittens, weil das Buch angenehm zu lesen ist und im Gegensatz zu anderen, wo mich der „Blick ins Buch“ mit Massen an Fehlern in Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung vertrieb (von Logiklücken ganz zu schweigen) mit sauberem Handwerkszeug gefertigt wurde. Gut, für meinen Geschmack stürzt man etwas sehr unvermittelt in die Handlung hinein, aber wahrscheinlich ist dies genau das, was die Mehrheit der Leserinnen will: Sich nicht lange mit Vorreden aufhalten. Auch hätte ich in den „horizontalen Kampfszenen“ eine andere Wortwahl benutzt – aber ich treibe mich ja aus gutem Grund nicht in diesem Genre herum, wo es absolut passt. Ich habe größten Respekt vor der Leistung der Autorin und gönne ihr ihr Topranking von Herzen. Es ist absolut verdient!

Schaut in die Leseprobe und macht es wie ich: Watet gerade jetzt in der grauen, nasskalten Vorweihnachtszeit bis zu den Knöcheln in herzerwärmendem Kitsch!

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Leseprobe