Gastbeitrag: Schöner Schein?

Beitragsbild von Geralt

von Matthias Priebe

„Der Datensalat des RKI zeigt zumindest sehr deutlich, dass es unter Impflingen in den ersten Wochen weniger Infektionen gibt. Dabei kann es sich um einen typischen Messfehler handeln.

Eine kurze Einführung in die empirische Forschung.

Es geht um den Effekt der Scheinkorrelation und intervenierende Variablen. Kurz gesagt: Das Ergebnis kann durch ganz andere Faktoren entstanden sein. Und dafür gibt es bei der Impfung klare Indizien.

Impflinge bekommen ihre beiden Dosen (zu J&J gleich noch etwas) im Abstand von mehreren Wochen. Mit der bewussten Entscheidung zur Impfung geht ziemlich sicher eine Verhaltensänderung einher. Man ist besonders vorsichtig bis man die zweite Impfung bekommt, jedoch in dem Wissen, dass auch dieser Schutz erst „nach 14 Tagen vollständig“ ist. Mit dieser sehr vagen (und nebenbei unwissenschaftlichen) Aussage, werden Geimpfte weitere Wochen ihr Verhalten ändern – müssen!

Beispiel Reisen: Sie dürfen erst mitfliegen, wenn die Karenzzeit abgelaufen ist. Häufig werden sie zusätzlich einem hochsensiblen PCR-Test unterzogen, etwa bei Auslandsreisen. Diese Menschen werden auf Zehenspitzen durchs Leben gehen – bis zur großen Freiheit.

Ab jetzt kommt Wahrscheinlichkeitsrechnung ins Spiel. Auch Geimpfte haben selbst bei 300:99.700 (Inzidenz 300) nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit überhaupt dem Virus ausgesetzt zu sein. Die Gefahr steigt also nicht plötzlich, sondern nur langsam.

Und dann kommt der Herbst und die oft bestrittene aber längst augenscheinliche Saisonalität schlägt mit voller Wucht zu … Möglicherweise bei Menschen, deren Schutz nur eingebildet war, weil er stärker vom eigenen Verhalten als vom Wirkstoff bestimmt war.

Einwand! Die Wirksamkeit wurde in Doppelblindstudien nachgewiesen.

Falsch. Die Studien, auf die sich Medien hier oft beziehen waren Verträglichkeits- und keine Wirksamkeitsstudien.

Bis heute hatte keiner den Mut eine Gruppe von Geimpften aktiv zu infizieren (würde ich auch nicht wollen). Die selbstgebastelten Studien von Pfizer & Co hatten so geringe Fallzahlen, dass Scheinkorrelationen und intervenierende Variablen auch hier wahrscheinlich sind.

P.S. Bei Johnson & Johnson könnte die „Wirksamkeit“ dadurch geringer ausfallen, dass der oben beschriebene Effekt der Verhaltensänderung auf 2 Wochen verkürzt ist.

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