In eigener Sache | Corona-Ausgangssperre

Beitragsbild von Gerd Altmann auf Pixabay

Tag 1

Zunächst: 1968 geboren, im Westteil unseres Landes aufgewachsen, konnte ich mir selbst zu Zeiten der heißesten Phase des Kalten Krieges keine Krisensituation ausmalen, in der eine Ausgangssperre über Deutschland bzw. einzelne Bundesländer verhängt wird.

Noch vor zwei Wochen wollte ich es nicht wahrhaben, vertraute auf den gesunden Menschenverstand – wenn schon nicht der Politiker, dann der Bevölkerung.

Aber heute muss ich leider feststellen:
Deutschland als solches und die Mehrzahl seiner Bürger/Einwohner haben die Regierung verdient, die uns in diese Situation gebracht hat.

Zunächst eine grundsätzliche Feststellung:

#itsjusttheflu – nicht!

Leider wurde die Behauptung, #SARS-Cov2 sei auch „nur“ oder gar „eine milde Form“ der Influenza von höchsten Stellen verbreitet:

Zur „Einordnung“ betonte Spahn, dass der Krankheitsverlauf beim Coronavirus milder sei als etwa bei einer Grippe. „An einer Grippe, wenn sie schwer verläuft, sterben in Deutschland bis zu 20.000 Menschen im Jahr.“

 Gesundheitsminister Jens Spahn am 27. Januar 2020
Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk verbreitete diese Falschmeldung zB am 31. Januar 2020 in der Sendung Monitor (Quelle1: Twitter Quelle2: Twitter)

Das Bundesgesundheitsministerium stellte das Virus auch knapp einen Monat später, am 25. Februar 2020, weiterhin als harmloser als die Grippe dar (Quelle: welt.de)

Allerdings, so der Viruloge Alexander Kekulé, liege die Sterblichkeit bei der Grippe bei nur etwa 0,1 Prozent, beim neuartigen Coronavirus hingegen zwischen 0,5 und 1,5 Prozent. (Quelle: welt.de)

Der schlüssigste Beweis, dass #COVID19 nicht nur eine „Grippe“ ist, wie sie Deutschland Saison für Saison heimsucht, offenbart sich beim Vergleich der jeweiligen „Fieberkurven“ der Fallzahlen:

Wöchentliche Grippefälle in der schlimmsten Grippesaison der (Quelle: de.statista.com)

Das sind die Kurven der gemeldeten Neuerkrankungsfälle für drei verschiedene Grippe-Viren in der Saison 2017/18. Man erkennt, dass die Kurven in KW 9 (endet 4.3.2018.) ihren Höhepunkt erreichten, sich umkehrten und nach unten rauschten.
Warum?
Weil das Influenza-Virus nur bei winterlichen Temperaturen überlebt.

Sehen wir uns im Vergleich die Zahlen der Corona-Infektionen in Deutschland an:

Infografik mit Zahlen der Corona-Infizierten in Deutschland (Quelle: welt.de)

Allerdings lässt sich diese Gesamtzahl der Infizierten schlecht mit den oben dargestellten Neuinfektionen vergleichen, weshalb ich die Daten in ein Excel-Sheet übertragen habe:

Eigene Grafik, erstellt aus den Zahlen von welt.de

Wenn man diese Gesamtzahlen (hier: blaue Kurve) aufschlüsselt nach Neuinfektionen (hier orangefarbene Kurve) – um sie mit den Neuinfektionen der Grippe 2017/18 vergleichen zu können, mag man zunächst geneigt sein, die Entwicklung für nicht bedrohlich zu halten

Und auch wenn man die Neuerkrankungen pro Kalenderwoche vergleicht, scheint Panik zunächst unangebracht …

Eigene Grafik; Vergleich KWs 4-9
(Quellen: de.statista.com und welt.de)

… zumindest so lange man die Zahlen nur bis einschließlich KW 9 vergleicht. 


Eigene Grafik; Vergleich KWs 4-10
(Quellen: de.statista.com und welt.de)

KW 10 (das war die Woche vom 2. bis zum 8. März) ließ die Zahl der Corona-Neuerkrankungen jedoch weit über die der schlimmen Grippe-Saison 2017/18 hinausschießen …


Eigene Grafik; Vergleich KWs 4-15 (Quellen:
de.statista.comund
welt.de)

Und aktuell, 21. März 2020, wir befinden uns in KW 12 …?

Wir befinden wir uns selbst auf Tage bezogen weiterhin in einem steilen Anstieg – währenddessen war die Zahl der Grippe-Neuinfizierten in KW 12 des Jahres 2018 in einer ebenso signifikanten Abwärtsbewegung.

Wöchentliche Grippefälle in der schlimmsten Grippesaison der (Quelle: de.statista.com)

Das zeigt, dass sich #SARS-Cov2 im Gegensatz zu Influenza-Viren auch bei den frühlingshaften Temperaturen der letzten Wochen weiter verbreitet hat. Zudem wissen wir aus den Erkrankungen in Ländern der südlichen Hemisphäre, wo gerade der Sommer in den Herbst übergeht, dass dem Coronavirus das regionale Klima „am A…llerwertesten“ vorbeigeht.

Merke: Im Gegensatz zur Grippe ist COVID19 kein saisonales Phänomen, sondern wird, wenn nicht gebremst, sich mit einer exponentiellen Form ganzjährig verbreiten – und selbst wenn es nicht tödlicher wäre, unser Gesundheitssystem überlasten.

Die Versäumnisse 

Nicht nur unsere deutschen Bundesregierungsdarsteller haben in der aktuellen Krise vergessen, dass sie einst geschworen haben, ihre Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, seinen Nutzen mehren und Schaden von ihm wenden (Amtseid des Bundeskanzlers), sondern Regierungen und NGOs weltweit.

Bill Gates Anfang 2015 (youtube)

Der Visionär und Nerd Bill Gates hielt bereits Anfang 2015 angesichts der gerade überstandenen Ebola-Epidemie einen Vortrag darüber, dass die Welt nicht für die nächste Epidemie gewappnet ist.
Die Regierungen und NGOs weltweit könnten das leisten – wenn sie es wollten, so, wie sie seinerzeit die Bedrohungslage durch den Kalten Krieg durch Abschreckungsmaßnahmen und Vorbereitung entschärfen konnten und letztendlich den atomaren Overkill verhinderten. 
Aber niemand hörte auf ihn …

Tweet zu einem CNN – Artikel

In Italien „gab [es] einen Vorschlag, Menschen aus dem Epizentrum China zu isolieren„, sagte der ehemalige Präsident der Europäischen und Italienischen Gesellschaft für Virologie im CNN-Interview. „Dann wurde es als rassistischangesehen.“

„Haltung“ – Gesinnungsethik – wurde von der italienischen Politik über Verantwortungsethik gestellt.
Das führte zu der derzeit verheerenden Situation – in Italien, aber auch in ganz Europa.

Statt aus den Versäumnissen der Italiener zu lernen, landete aktuell heute Vormittag noch ein Flug aus Teheran, der Hauptstadt des sehr stark betroffenen Iran, in Frankfurt.

flightstats.com

Aber wir sollten uns darüber keine Gedanken machen, sagen „Experten“:

Experten zweifeln aber ohnehin daran, dass Grenzschließungen und Landeverbote in diesem Stadium der Pandemie noch wirksame Mittel sind …

Ein Verbot von Flügen aus besonders betroffenen Ländern hätte lediglich zu einem Zeitpunkt Sinn ergeben, an dem die Ausbreitung im Inland noch mit Quarantäne für Kontaktpersonen unter Kontrolle gehalten werden konnte.

Damals gab es jedoch keine Beschränkungen für Flüge aus China, obwohl andere Länder diese bereits erlassen hatten.

soweit welt.de

Zudem ist unserem Außenmimi (oder -mini? Schwer zu entscheiden, Maas wechselt ständig zwischen Mimimi und fehlender Größe ..) in dieser Lage wieder einmal „Haltung“ und „Kampf gegen Hass und Hetze“ wichtiger als Maßnahmen zur Eindämmung des Virus:

Quelle: twitter

Ganz zu schweigen von menschenverachtenden Äußerungen (vor allem der vermeintlich „Guten“ in Form der politischen Linken und Grünen), dass „es ja eh nur Alte betreffen würde, die sowieso bald gestorben wären“.
Nein, betrifft es nicht:

Quelle: Bild

Die Frage, die sich jetzt stellt, lautet:

Quo vadis, Deutschland?

Meine Einschätzung:

  1. Maßnahmen wie die in Baden-Württemberg, Bayern und dem Saarland jetzt verhängten Ausgangssperren müssen sein, weil (nach wochenlanger Verharmlosung und Beschwichtigung durch Regierung und Mainstreammedien) von weiten Teilen der Bevölkerung der Ernst der Lage verkannt wird.
  2. Wie lange können Ausgangssperren (und Katastrophenfall in Bayern) andauern und was folgt danach?
  3. Kein Land der Erde kann sich monatelang in dieser Weise „ausklinken“, ohne dass die Wirtschaft und somit mittelfristig der Staat aufgrund Steuerausfällen zusammenbricht.
  4. Allerdings:
    Über Covid19 ist so gut wie nichts bekannt 
  5. Erwerben Geheilte Resistenzen?
    Wenn ja – sind diese Resistenzen dauerhafter Natur (wie die gegen Pocken) oder nur temporär (wie bei Influenza)?
  6. Wird es einen Impfstoff geben? Wann? Wie wird er wirken? Wie lange wird er wirken?
  7. Ist eine „Durchseuchung“ anzustreben in der Hoffnung, dass irgendwann jeder es hatte? (vgl. auch diesen hervorragenden Artikel auf Tichys Einblick)
    Das hängt ab von den Resistenzen – und erscheint umso fragwürdiger, da von 
  8. eklatanten Spätfolgen (Lungenfibrose) bei COVIDー19-Erkrankten mit mildem Krankheitsverlauf berichtet wird.
  9. Über kurz oder lang wird uns nichts anderes übrig bleiben, als mit dem Virus zu leben, uns mit dem Virus zu arrangieren 

Allerdings gelingt das nur unter 

veränderten Bedingungen

Wer klug ist, schaut jetzt nach Japan und Taiwan, die dem Coronavirus auf ihre asiatisch-gründliche Art begegnet sind.
Man mag das Tragen von Mundschutz-Masken für lächerlich halten – de facto verhindern sie aber, dass Infizierte (und das kann aufgrund der langen Inkubationszeit jeder sein, selbst wer morgens noch negativ getestet war, kann sich – völlig symptomfrei – mittags bereits angesteckt haben) das Virus verbreiten.

In zweiter Linie verhindert eine einfache OP-Maske aus Stoff oder Papier auch die Menge an Viren, die ein nicht-Infizierter einatmet. 
Es kommt jetzt darauf an, die Zahl der neuen Infektionen zu senken
um Zeit zu gewinnen, bis Wissenschaft und Medizin eine Heilung findet. 

Ihr selbst habt die Wahl, auf welchem Weg diese Zeit gewonnen wird:

Indem man Ausgangssperre verhängt bis zum Sankt-Nimmerleinstag (und eine krachende Wirtschaftskrise kassiert)
oder
indem ihr eure Phobie und Vorbehalte („schützt die auch wirklich zu 100%?“, „ist die denn auch zertifiziert und getestet?“) über Bord werft und euch Masken näht (meine Anleitung, ) oder bestellt – und dann auch tragt

Und natürlich auch oft genug wechselt und bei mindestens 60° wascht. (Die nach meiner Anleitung gefertigten haben 20 min im Sicomatic überlebt – was Corona definitiv nicht tut). 
Schaltet euer 💡 an! 
Denkt selbst und HANDELT. 
over/out

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