Interview: Fragen an Krimi-Autorin Susanne Pohl

Katharina: Hallo Susanne, vielen Dank dass du so mutig bist, dich von mir interviewen zu lassen – schließlich ist es das erste Interview, in dem ich die Fragen stellen darf!

Susanne: Sehr gerne, ich freue mich, dass ich deine erste Interviewpartnerin bin.

Katharina: Zunächst wäre es nett, wenn du dich für die Leser, die dich noch nicht kennen, kurz vorstellen könntest.

Susanne: Klar. Ich bin Susanne Pohl, 45, verheiratet, Espressotrinkerin, lebe und schreibe Krimis in Kiel und Dublin. Dort bin ich allerdings gerade viel zu selten.

Katharina: Dein Debüt „Taval und die nackte Katze“ wartet mit einem sehr minimalistischen Cover auf (Nachtschwarz, sparsamer Text in Weiß und Blau sowie die weiße Silhouette einer Katze mit blauen Augen) und auch der Einstieg dreht sich gleich um eine Katze.
Entsprichst du denn auch als Mensch dem klassischen Autorenklischee der Katzenliebhaberin?

Susanne: Überhaupt nicht. Ich habe nicht mal ein Haustier. Die Katze war plötzlich da. Zuerst sollte Taval, mein Ermittler, einfach nur ein Haus in Kiel hüten, aber das war mir dann zu langweilig und bot zu wenig Interaktionsmöglichkeiten. Dann war da auf einmal diese Katze in meinem Krimi. Zuerst habe ich mich ein bisschen gesträubt, wie gesagt, ich habe kein Haustier, aber die Katze war hartnäckig. So hartnäckig, dass sie es bis in den Titel und aufs Cover geschafft hat.

Katharina: Da ich selbst überaus erfolgreich von vier Fellpopos dressiert werde, muss ich natürlich fragen, wie du darauf gekommen bist, ausgerechnet eine Nacktkatze in deinem Buch auftreten zu lassen.

Susanne: Silvia Allenstein, die den Ex-Elite-Cop Taval zum Katzensitten beauftragt, konnte nicht irgendeine Katze haben, es musste eine besondere Katze sein. Zur ihr und ihrer Wohnungseinrichtung passte am besten eine Nacktkatze. Das klingt jetzt sehr pragmatisch, aber hinter diesem Pragmatismus versteckt Silvia ihre Gefühle und die Zuneigung zu ihrer Katze.

Katharina: Deinen (menschlichen) Protagonisten Taval stellst du uns als Ex-MEK-Spezialisten vor. Dürfen wir erfahren, ob du über persönliche Erfahrungen mit mobilen Einsatzkommandos verfügst?

Susanne: Ein Freund von mir war beim MEK. Er hat mir erzählt, wie er als MEKler ein leerstehendes Haus betreten und erkunden würde, weil Taval in meinem Krimi genau das machen muss. Von ihm habe ich gelernt, das die Leute beim MEK sich für echte Helden halten, weil sie gerufen werden, wenn nichts mehr geht. Und ich hatte die Gelegenheit, ihn in privater Interaktion mit anderen Ex-MEKlern zu erleben und zu schauen, wie die sich so untereinander verhalten.

Katharina: Wurdest du vielleicht schon einmal zum „Zielobjekt“ einer solchen Einheit (ja, meine lebhafte Fantasie ist zu Recht berüchtigt)? Oder stehst bzw. standest du auf der Seite des Gesetzes?

Susanne: Zum Glück noch nicht. Nachts mit einer Ramme geweckt zu werden und dann schwarz gekleidete Typen vor meinem Bett stehen zu haben, möchte ich nicht erleben. Aber in eine Observations-Übung des MEK bin ich mal zufällig geraten. Ich habe besagten Ex-MEK-Freund auf der Straße getroffen und ihn angesprochen. Er war gerade der Lockvogel in einer Observations-Übung. Das war unspektakulärund ich hätte nicht mal etwas von der Observation mitbekommen, wenn nicht der Übungsleiter angerufen und gefragt hätte, ob das jetzt zur Übung gehört und als unvorhergesehenes Ereignis nicht mit ihm abgesprochen war.

Katharina: Wie bist du zum Schreiben gekommen und weshalb schreibst du Krimis? Begleitet dich diese Leidenschaft schon länger oder beschäftigst du dich erst seit kürzerer Zeit damit?

Susanne: Seit über 20 Jahren wollte ich Bücher schreiben, habe mir aber nie Zeit dafür genommen. Vor fünf Jahren habe ich dann ernsthaft angefangen, mich mit kreativem Schreiben und Schreibhandwerk zu beschäftigen. Und schon in jeder Kurzgeschichte, die ich dann schrieb, wurde immer einer ermordet. Gelesen habe ich Krimis, seit ich lesen kann. Irgendwann habe ich bemerkt, dass mein Interesse am Thema Ermittlungen und Verbrechen auch familiär bedingt ist. Meine Vorfahren haben als Polizisten oder Kriminelle auf beiden Seiten des Gesetzes gestanden. Da ich eher künstlerisch veranlagt bin, schreibe ich lieber über Ermittlungen und Verbrechen, als eines von beiden praktisch umzusetzen.

Katharina: Auf deiner Autorenseite bietest du ein Probekapitel deines Debütromans an – das ist eine schöne Geste. Folgen denn viele Interessenten deiner Einladung, sich das anzusehen?

Susanne: Viele haben sich gefreut, das Probekapitel von „Taval und die nackte Katze“ schon vor der Veröffentlichung zu bekommen. Mir ist wichtig den LeserInnen meines Newsletters von Anfang an einen Mehrwert zu bieten. Der Newsletter ist eine wichtige Kommunikationsmöglichkeit mit meinen LeserInnen und dort erzähle ich ihnen wichtige Sachen zuerst.

Katharina: Ganz wichtig auch die Frage: Darf man noch mehr Abenteuer von Taval aus deiner Feder erwarten? Oder hast du für zukünftige Projekte andere Protagonisten im Sinn?

Susanne: Taval wird sicher nochmal ermitteln, meinen LeserInnen hat der etwas chaotische Held gefallen und ich verbringe gerne Zeit mit ihm am Schreibtisch. Aber ob das mein nächstes Buch wird oder ob es erst ein anders Projekt gibt, ist zum Beispiel eine Information, die meine Newsletter-LeserInnen zuerst erfahren werden.

Katharina: Dein Debüt spielt in Kiel – gleich in der Eingangsszene beobachtet Taval, wie auf der Förde einer Regattayacht der Mast bricht – von wo du stammst. Krimis mit Lokalkolorit und etwas schrägen Protagonisten sind bei den Lesern (auch mir) sehr angesagt, darf man denn vielleicht auch darauf hoffen, einmal einen zu lesen, der in deiner Wahlheimat Irland spielt?

Susanne: Einen Teil meiner Krimi-Schreibausbildung habe ich in Dublin am Irish Writers Center bei der irischen Krimiautorin Louise Phillips genossen. Während der Zeit habe ich begonnen einen psychologischen Krimi zu schreiben, der auch in Dublin spielt. Im NaNoWriMo 2014 ist daraus ein erster Entwurf geworden, der seitdem unter meinem Schreibtisch liegt und darauf wartet, dass ich mich wieder um ihn kümmere.

Katharina: Zum Abschluss möchte ich dir noch Gelegenheit geben, deinen (zukünftigen) Lesern das mitzuteilen, was du schon immer loswerden wolltest!

Susanne: Ich freue mich total, dass meinen LeserInnen „Taval und die nackte Katze“ so gut gefallen hat und dass sie mir das auch als Rezension, E-Mail oder im Gespräch mitgeteilt haben. Mir macht es total Spaß, mich mit LeserInnen über meinen Krimi und die Personen aus dem Krimi zu unterhalten. Das ist eine tolle Erfahrung, nachdem sie über ein Jahr nur in meiner Phantasie existiert haben. Schön, dass es euch LeserInnen gibt, denn ohne euch wäre ich ja nur eine skurrile Geschichtenerzählerin, die mit sich selbst spricht.
Liebe Katharina, vielen Dank für die tollen Fragen. Mir hat es großen Spaß gemacht, sie zu beantworten.

Katharina: Vielen Dank für die Zeit, die du dir für die Beantwortung meiner Fragen genommen hast.
Ich wünsche dir viele begeisterte Leser!

WERBUNG
Folgenden Link kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

Susanne Pohls Autorenseite: https://www.susannepohl.de

5 Gedanken zu „Interview: Fragen an Krimi-Autorin Susanne Pohl“

  1. Pingback: Buchparty mit tollen Gästen und Lesungsvideo - Susanne Pohl

Schreibe einen Kommentar zu Deine Christine! Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert