Reblogged: "Textanalysetool von zweifelhafter Qualität: Ich schreibe wie …"

Gerade erreicht mich ein witziges Internet-Fundstück meiner lieben Autorenkollegin, das mich so sehr zum Schmunzeln gebracht hat, dass ich es euch nicht vorenthalten möchte.
Das tapfere Schreiberlein hat ein Textanalysetool ausprobiert und dessen eher zweifelhaften Nutzen (bei gleichzeitig hohem Unterhaltungswert) festgestellt.
Nun, ich habe die besagte Seite natürlich umgehend im Selbstversuch getestet (für eure Unterhaltung ist mir nichts zu hart) und erhalte mit der ersten Seite meiner „13. Jungfrau“ das folgende Ergebnis:

Ich schreibe wie
Wolfgang von Goethe

Das Forschungsprojekt von AnwaltMap – anwälte. Ich schreibe wie…

Aha!
Na, wenn das mal keine Aus… äh… Ansage ist!
Gut, ich gebe zu, Goethes „Götz von Berlichingen“ hat mich nachhaltig geprägt. Auf der und um die sagenhafte Götzenburg bin ich – es ist ja nur ein Katzensprung – auch öfter unterwegs.
Und vor ewigen Zeiten verfasste ich auch mal zu seinem „Faust“ die klassenbeste Erörterung. (Gute Vorbereitung ist alles … Gibt es eigentlich noch diese Heftchen zu kaufen, in denen all das steht, was Deutschlehrer lesen möchten?)
Aber dass ich kleines Lichtlein auch nur annähernd so schreiben soll wie dieses Genie …
… nein, das ist nur ein – zugegebenermaßen sehr lustiger – Marketing-Gag irgendeiner Internetseite.
Und ich hab es auch nur ausprobiert, weil doch schon die FAZ drüber berichtet hatte. Ehrlich!
So – und wie schreibt ihr (angeblich, laut der „Analyse“ dieses „Tools“)?
Ich bin gespannt!

6 Gedanken zu „Reblogged: "Textanalysetool von zweifelhafter Qualität: Ich schreibe wie …"“

  1. Hallo Katharina, ich habe mal den Prolog und eine zufällige Stelle mitten aus dem Text meines aktuellen Romans getestet. Das Ergebnis: eine Mischung aus Walter Scott und Alexandre Dumas.
    Jetzt frage ich mich, was das
    A. über meine Schreibe (-> wahrscheinlich nichts)
    und
    B. über dieses Tool aussagt (-> eine willkommen Abwechslung, um das Schreiben aufzuschieben)
    Belustigte Grüsse
    Bianca

  2. Ich schreibe angeblich wie Joanne K. Rowling. Und das, obwohl ich von Harry Potter nur die Filme gesehen habe…
    Interessant wäre es mal, einen Originaltextabschnitt eines bekannten Autors einzugeben und zu schauen, ob das Tool ihn richtig einordnet. Sprich: schreibt Goethe wie Schiller?

      1. Die ersten Resultate sind durchwachsen: Goethe schreibt wie Goethe (geprüft mit einem Fragment aus ‚Faust‘), Kafka schreibt wie Kafka (geprüft mit einem Fragment aus ‚Die Verwandlung‘), Schiller jedoch schreibt wie Alexandre Dumas (geprüft mit einem Fragment aus ‚Die Räuber‘). Auch die deutsche Übersetzung von Shakespeare (‚Romeo und Julia‘) ließt sich wie Dumas, ebenso Kolumnist Jakob Augstein von SPIEGEL-Online. Also entweder hat das Tool eine Vorliebe für Musketiere oder ordnet alles, was es nicht kennt, erst mal als französisch ein…

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