Respekt ist keine Einbahnstraße

Beitragsbild von meineresterampe

Inzwischen hat sich weitläufig herumgesprochen, dass ich eine erklärte Corona-Maßnahmen-Gegnerin bin.
Vielen Dank an dieser Stelle auch an all jene freundlich gesinnten Autorenkollegen, die mich – selbstverständlich nur unter der Hand – davor warnen, mit meiner „verstörenden Offenheit“ meine „schöne, der Kunst gewidmete Seite“ zu zerstören.

Wahrscheinlich wäre alles leichter für mich, wenn ich nicht für Freiheit und Eigenverantwortung aufstehen würde.
Allein, ich kann nicht anders.

Muss irgendein Gendefekt sein; schließlich waren zwei meiner Großonkel wohl kaum grundlos wegen ihrer politischen Überzeugungen im KZ.
In diesem Sinne bitte ich um Nachsicht.

Mehr und mehr fühle ich mich jedoch als zwischen den Stühlen sitzend.

Je schriller die Maßnahmen-Befürworter jede Kritik, jedes vorsichtige Hinterfragen niederschreien, je heftiger die Politik die Pandemie-Peitsche (Neu: jetzt auch ohne pandemische Notlage) schwingen – desto mehr schwingt auch das Pendel auf der anderen Seite in Extreme aus.

Ich habe das ungute Gefühl, dass beide einander aufschaukeln.

Und – das möchte ich nicht. Ich habe Freunde, die haben sich impfen lassen. Niemand von ihnen aus Angst vor der Erkrankung, sondern alle nur „um wieder frei zu sein“.

Nun, dieses Freiheitsversprechen bricht gerade mit den anstehenden Booster-Impfungen weg, und ich sehe mit Sorge, dass sich die Geister unter ihnen scheiden. Nicht wenige sind auch zum dritten (vierten? fünften?) „Pieks“ bereit.

Ja, ich zweifele da schon ein bisschen an der Urteilsfähigkeit. Einmal auf das Versprechen der „Freiheit“ hineinfallen – das gestehe ich jedem zu. Aber dann noch einmal? Ich hadere mit mir, mit meinem Urteil.

Denn:

Was bringt es, wenn ich meine Verzweiflung, meine Enttäuschung, meine Wut einfach herausschreie?

So, wie es gerade vielstimmig auf Kundgebungen, Demonstrationen, im Internet und am Ende gar am Küchentisch passiert?

Mir geht es kurzfristig besser, ich habe Dampf abgelassen.

Aber was macht es mit denjenigen, die ich angebrüllt habe?

Kennst du diesen Satz von Astrid Lindgren?

Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. - Astrid Lindgren

Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln.

Diese Leute sind wie Kinder.
Sie wollen gut sein, wollen gefallen, fühlen sich nicht stark genug, die Verantwortung für ihr Leben zu tragen.

Indem ich demonstriere, zeige ich ihnen ihre Unzulänglichkeit auf.

Ich denke natürlich, ich demonstriere für Freiheit, für Grundrechte, für demokratische Werte.
(Was ich ja auch mache.)

Aber in deren Augen demonstriere ich vor allem, dass ich erwachsen bin – und sie immer noch im Status unmündiger Kinder.

Und das beschämt sie. Auch wenn sie mir das nie eingestehen würden.
Die allerwenigsten können sich selbst so erkennen.

Kann ich also aus meiner erwachsenen Position irgendwas in Menschen mit kindlicher Weltsicht hineinprügeln?

Beantworte mir bitte diese Frage. Geht das?

Ich finde:
Nur wenn ich bereit bin, mich ein Stück weit in sie hineinzuversetzen, kann ich ihre Ängste, Sorgen, Wünsche ansatzweise nachvollziehen.

Und wenn ich ein paar Schritte in ihren Schuhen gelaufen bin – meint ihr nicht, dass ich viel überzeugender auf sie zugehen kann?

Die Liebe zur Freiheit, den Mut zur Eigenverantwortung aus ihnen herausstreicheln?

Überlegt euch das mal, ihr lieben Maßnahmenkritiker.

Ihr habt einen Vorteil.
Ihr als aufgeklärte Erwachsene könnt diesen Perspektivwechsel mental leisten.

Die anderen aber, die gerade anfangen zu ahnen – es aber nicht wahrhaben wollen – dass der große, gütige (gottgleiche?) „Nanny-Staat“, dass der „Landesvater“ bzw. „Mutti (Merkel)“ es gar nicht gut mit ihm meint; die schaffen das nicht, sich in uns hineinzuversetzen.

Nicht ohne Hilfestellung von außen.

Doch diese Hilfestellung darf kein erhobener Zeigefinger sein.
Der steht – im Weltbild der anderen – nämlich nur den „Guten“, den „echten Experten“, der zur Religion erhobenen „Wissenschaft“ zu.

Die Hilfestellung muss vielmehr ganz beiläufig eingeflochten sein. Unauffällig eingewebt in einen Kontext voller Liebe, Humor und ganz viel Respekt.

Wirklich großartig ist das Katlyn S. Coen gelungen mit ihrem Liebesroman „From Lockdown to Love“.

Ja, man kann mit „leichter Unterhaltung“ Leute erreichen.
Schaut euch die Rezensionen an.

Klar, nicht jeder wird mit fliegenden Fahnen die Seiten wechseln.
Siehe die 1-Sterne-Rezension. Aber selbst dort ist zu spüren, dass es zu nagen begonnen hat in der Rezensentin.

Warum nicht es wagen? Es ausprobieren?
Den Respekt, den wir uns für uns wünschen, erst einmal der „Gegenseite“ zugutekommen lassen?

Schaut in die Leseprobe hinein, ich finde es ist einfach gut gelungen – und kann helfen, die Gräben zuzuschütten und die Mauern einzureißen.

Gerade jetzt, in der kommenden Vorweihnachtszeit.

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