Inspirationsquellen: Ein Wasserkocher

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Die ganze Zeit schon seit November letzten Jahres, als mein Buch noch gar nicht erschienen war, hatte ich dieses Ding hier auf dem Foto im Hinterkopf – und gerade eben habe ich in das Manuskript zu der Fortsetzung von DIE 13. JUNGFRAU jene Szene (Rohfassung, bitte über Tippfehler, Wortwiederholungen und sonstige Hundlinge großzügig hinwegsehen) geschrieben, in der ein solcher Wasserkocher von einem gewissen jungen Dänen in Begleitung von Melwyn gekauft wird.

Noch während ich darüber nachdenke, wozu solch ein Gegenstand nützlich sein könnte, ist der Handel auch schon besiegelt, und ich finde mich an der Seite meines sichtlich beschwingten Falken auf dem Rückweg zu unserem Zelt.
»Jetzt sag schon«, verlange ich zu wissen. »Was ist das für ein Teil? Ich habe noch nie etwas gesehen, das auch nur annähernd auf diese Weise geformt wäre.«
»Das denke ich mir«, erklärt Ifill und zwischen Frühlingswiesen und Sommerhimmel in seinen Augen glimmt ein Besitzerstolz auf, den ich vor langer Zeit einmal gehasst habe, denn er bezog sich auf mich. Doch im Weitergehen finden die Lippen des Falken meine und all mein Zorn verrinnt, ehe er es durch meine Adern bis ins Herz schaffen kann. »Das hier ist ein Wasserkocher! Nur die reichsten Großbauern, Jarls und Kriegsherren besitzen so ein Stück, denn es wird in einem fernen Land angefertigt, das noch jenseits der endlosen Sanddünen liegt, die sich hinter dem südlichen Meer erstrecken sollen.«
Ein Wasserkocher? »Und wozu soll der gut sein?«, frage ich. »Wir haben doch den dreibeinigen Kessel, den wir aufs Feuer setzen.«
»Ja-a.« Ifill zieht die Silbe in die Länge. »Du sagst es, doch den Kessel setzen wir nur auf die Flammen. Für diesen Wasserkocher hier ziehen wir aber das Feuer auseinander. Dann stellen wir ihn inmitten der Feuerstelle auf, häufen die Glut ringsherum an, bis nur noch das dünne Rohr herausschaut. Während beim Kessel die Hitze nur von unten wirkt, und lange braucht, bis sie sich durch die dicken Wände schafft, wirkt das Feuer von allen Seiten auf die dünnen Bleche des Wasserkochers ein – doch was rede ich so lange! Es geht schneller, wenn ich es dir zeige. Glaub mir, Frau, so rasch hat das Wasser auf dem Herdfeuer von Vonå Hof noch nie gekocht!«
Oh, dieser Falke! Wenn ich mir ansehe, mit welcher Begeisterung er spricht, dann fürchte ich fast, er bringt damit das Wasser in diesem Gerät ganz ohne Feuer zum Kochen. Wirklich!

Vielen Dank an Renate Palenga für die Inspiration!
[Edit: Szene hinzugefügt]

6 Gedanken zu „Inspirationsquellen: Ein Wasserkocher“

  1. Aaaaaaah, ich lese ein magisches Wort: Fortsetzung. *Hibbel*
    Ich bin so gespannt! Ich muss wissen, wie es mit Melwyn weitergeht. *Hüpf*Freu*
    Sorry, aber das hat mir jetzt den Tag versüßt 🙂
    Liebste Grüßlies ^^

    1. 😀 Danke, deine schiere Freude hat mir jetzt den Tag ebenfalls – und doppelt – versüßt, denn nachdem ich am Samstag die Rohfassung vollendet, sie am Sonntag ausgedruckt und am Montag zu meiner „Bank“ geschickt habe, sind die ersten Kapitel schon bei den Testlesern und heute kam das „go“ der für mich total wichtigen „unbeleckten“ Testleserin, die Melwyns bisherige Abenteuer nicht kennt: Sie hat fast alles kapiert und nur ein einziges Fragezeichen angemerkt!!!
      Jabbadabbaduuuu!
      Herzlichst,
      Katharina

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