Leserunde zu „Schneewittchen und das MC Biest“

Auf Lovelybooks läuft aktuell die Bewerbungsphase der Leserunde zum Auftaktband des vierteiligen Serials „MC Sons of Ragnarök“.

Nachdem ihre mütterliche Freundin ausgewandert ist, eröffnet die vierundzwanzigjährige Annika einen Kosmetiksalon in einer Kleinstadt. Dabei laufen die alleinerziehende Mutter und ihr zweijähriger Sohn wiederholt einem furchterregenden MC Biker über den Weg, den der kleine Finn zu Annikas Entsetzen auf Anhieb ins Herz schließt.
Trügt sie ihr Gefühl, dass er alles andere als blendende Absichten hat?

Alternativ ist das E-Book bei Amazon bereits vorbestellbar:

Verloren: Schneewittchen und das MC Biest (MC Sons of Ragnarök 1)

Es ist kein Märchen. Aber es könnte eines werden. Jedenfalls, sofern der Präsident des MC Sons of Ragnarök das Sagen hat.

Wie das Licht einer Straßenlaterne einen Nachtfalter, so zieht mich die zarte Gestalt auf dem dunklen, menschenleeren Supermarktparkplatz an. Doch im Gegensatz zur Motte weiß ich ganz genau, dass es mein Verderben sein wird, wenn ich diesem Bedürfnis nachgebe. Kann mich das zurückhalten? Gottverdammt! Natürlich nicht.

Ohne Rücklagen ein Kosmetikstudio eröffnen? Mit Mitte zwanzig sollte das prinzipiell kein Problem darstellen. Außer, man ist wie ich alleinerziehend, zudem ohne jeglichen Familienrückhalt und neu in der Stadt.

Instinktiv spüre ich die Gefahr, die von dem Typen auf der Harley ausgeht, der mich kurz nach Ladenschluss auf der verwaisten, spärlich beleuchteten Fläche umkreist. Doch ein Trotzanfall meines Sohnes verhindert die rechtzeitige Flucht, und paralysiert muss ich zusehen, wie der Rocker mir das Heft des Handelns aus den Händen nimmt.

Doch wirklich bedenklich wird es, als sein bestimmendes Eingreifen zum Dauerzustand wird.
Denn der Chef eines kriminellen Motorradclubs taugt nicht zum Märchenprinzen.
Mir ist das bewusst. Aber ihm?

„Verloren – Schneewittchen und das MC Biest“ beruht auf einer wahren Begebenheit und ist der Auftakt zum vierbändigen Serial „MC Sons of Ragnarök“.

Leseprobe


Der kaltweiße Finger eines Halogenscheinwerfers zerschneidet die Schwärze, die in der früh hereingebrochenen Herbstnacht über dem menschenleeren Supermarktparkplatz hängt.

Ich versteife mich, spüre, wie meine Nackenhaare sich sträuben. 

Das spärliche Funzeln der dürftig verteilten Straßenlaternen war schon unheimlich genug, doch im Kontrast zum grell leuchtenden Lichtkegel des Motorrads verlischt es jetzt geradezu.

Genau in dem Moment, als mir schmerzhaft bewusstwird, dass der Fahrer keine beliebigen Runden auf dem Parkplatz dreht, sondern etwas sucht, geht auch noch die Neonbeleuchtung des Schriftzugs an der Front des kleinen Einkaufsladens aus.

»Bitte, Finn!«, flehe ich meinen Sohn an, während ich versuche, ihn aus dem Sitz meines Einkaufswagens zu heben. »Finn! Bitte!«

Aber dem knapp Zweijährigen ist das herannahende Motorrad egal.

Mich hingegen versetzt das dumpfe Blubbern ebenso in Alarmbereitschaft wie die Frage, was den Fahrer der Maschine nach Ladenschluss auf die verlassene Fläche lockt, auf der nur noch mein Auto steht.

Was, wenn nicht der Anblick einer alleinstehenden Vierundzwanzigjährigen, die bereit ist, alles für ihr Kind zu tun?

Finn kann offenbar weder das bedrohliche Dröhnen des Triebwerks beeindrucken noch der Umstand, dass die weitab vom Ort gelegene Fläche jetzt in tiefste Finsternis getaucht ist.

Ich ergehe mich in Schuldzuweisungen. Wieso bin ich nicht früher zum Einkaufen gefahren? Warum bin ich überhaupt in diese verschlafene Kleinstadt rausgezogen? Mein Puls überholt sich selbst in meinen Adern, und ich würge den bitteren Geschmack der Furcht hinab.

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