Gastbeitrag: Der Wert der Freiheit

Beitragsbild von Andrew Bui auf Unsplash

Eine entschiedene Verfechterin der Regierungslinie in Sachen Coronamaßnahmen stellt öffentlich die folgenden Fragen:

  • Angenommen, das Coronavirus trifft eine/n Verfechter/n des absoluten Freiheitsgedankens. Lässt die Person sich im Krankenhaus/Intensivstation behandeln? Muss im schlimmsten Fall ins Koma gelegt werden: Freiheit pur…. Wer entscheidet dann für die freiheitsliebende Person?
  • Noch eine provakante Frage: Hat jemand von den freiheitsliebende Personen einen Menschen aus nächster Nähe wegen dem Coronavirus verloren? Stand in der Intensivstation und musste mitansehen, wie der Mensch stirbt?
  • Und alles nur, für zeitliche befristete Einschränkungen im Sinne der Solidarität der ganzen Menschheit?

Oliver Raum antwortet:

angenommen Ihre Sichtweise, dass es den Kritikern der Coronamaßnahmen gar nicht um die absoluten Freiheiten geht, ist so nicht richtig.
Wäre das für Sie vorstellbar?
Ist es für Sie vorstellbar, dass dies eine Projektion Ihrer Gedanken ist, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat?

Natürlich lassen sich diese Menschen im Krankenhaus behandeln. Wie bei jeder anderen schweren Erkrankung auch.

Die Entscheidung, wie diese Person weiterleben oder sterben will, hat Sie im Idealfall selbst getroffen, mittels Patientenverfügung.

Dies ist ein Kuriosum der aktuellen Situation.

Jeder kann frei entscheiden, wie er sterben möchte,
aber er darf nicht entscheiden, wie er aktuell leben möchte.

Welcher Mensch hat das Recht, über das Leben und Sterben anderer Menschen zu entscheiden und wie begründet derjenige, dieses Recht zu haben?

Meine Mutter, welche zur „Risikogruppe“ gehört, ist sich der unterschiedlichsten Lebensrisiken auf dieser Welt sicher bewusst.
Wir werden uns trotzdem weiter regelmäßig sehen, so wie es zeitlebens der Fall war.

Sollte sie erkranken, an welcher Krankheit auch immer, ist das eine schmerzhafte Angelegenheit.
Sollte sie versterben, an welcher Krankheit auch immer, auch durch natürlichen Tod, ist das eine schmerzhafte Angelegenheit.
Sollte sie auf der Intensivstation liegen und ich müsste mich von ihr verabschieden, werde ich das tun, unabhängig von Verordnungen und Maßnahmen.

Dieser Moment ist im Jetzt und hier, und es wird keine zweite Chance dafür geben.

Niemand hat das Recht, darüber zu bestimmen, ob jemand dies tun darf oder nicht.

Ich respektiere Ihre Sichtweise, auch wenn es nicht meiner Sichtweise entspricht.
Aus Sicht von jemanden, der bedingungslos alle Leben retten will, ist die Argumentation nachvollziehbar.

Meiner Meinung nach blenden Sie aber die „zweite Seite der Medaille“ völlig aus.

Es ist bei weitem nicht so, dass für diese Maßnahmen kein Preis zu zahlen ist.
Es verlieren Menschen durch die Maßnahmen ihr Leben, einige ihre Existenzen, andere werden Traumas erleiden und vielleicht auch viele gesundheitliche Schäden durch die angepriesene Impfung.

Hier sollte, bzw. muss eine angemessene Abwägung getroffen werden.
Dass dabei niemand in der Lage ist, eine 100% richtige Entscheidung zu treffen, wird vielen Menschen klar sein.

Ich persönlich nehme seit Anfang dieser „Pandemie“ weder diesen Abwägeprozess wahr, noch eine ehrliche Kommunikation zum angedachten Umgang mit der Krise.

Würde man dies tun, wäre das für mich ein Anzeichen von Verantwortungsbewusstsein und Solidarität.
Mein Vertrauen in Politik und Medien, ist daher nicht mehr existent.

Dies ist nur meine persönliche Meinung, ohne absoluten Wahrheitsanspruch.

Beste Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit.

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