Buchvorstellung | Thordis Hoyos: Stonebound

Heute gibt es zur Abwechslung mal eine Fantasy-Buchvorstellung.

Meine Meinung: Es gibt ja jede Menge Fantasy mit Vampiren und auch solche mit Gestaltwandlern, aber beides in einem Buch und vor allem ganz ohne Glitzer ist mir noch nicht untergekommen. Stonebound versprach also, unterhaltsam zu werden!

Und das wurde es auch. Die Protagonistin Elba wird lebensnah eingeführt, ebenso ihre etwas spröd-zurückhaltenden Großeltern, und schon geht es zu einer derart  erfreulich liebevoll agierenden Tante, dass man sich wünscht, Elba wäre bei ihr aufgewachsen und nicht bei den kühlen Großeltern. Doch die liegt im Sterben und ihr Tod bringt nicht nur Elbas Leben, sondern auch das mühsam austarierte Machtverhältnis zweier Vampirclans aus dem Gleichgewicht.

Dazu kommt dann noch das mysteriöse Dreiecksverhältnis (eigentlich ist es ja ein Dreieck von Männern um Elba), das sich entspinnt, und die Protagonistin zunehmend an und schließlich über ihre Grenzen hinweg führt.

Gut hat mir gefallen, dass einer dieser Männer eine Vergangenheit als Wikinger hat. Ach, was soll ich euch vorspielen: Sehr, sehr gut hat mir das gefallen! Derart gut, dass ich beim Lesen ins Schleudern gekommen bin, weil es mich so mitnahm, und ich erst nicht verstand, dass er ein Nachfahre der frühesten norwegischen Siedler auf Island war, dessen Familie mit der Landnahme in Kollision geriet. Ich hatte immer gedacht, die hätten dort nicht überdauert – aber hey, es ist Fantasy! Da verwandeln sich Füchse in Vampire, da sollte alles möglich sein!

Ausnehmend gut hat mir auch das Motiv der (Seelen)Verbindung in Form von zueinanderpassenden Steinen gefallen, wie im Titel Stonebound bereits angedeutet wird. Für meinen Begriff ist es Thordis Hoyos sehr gut gelungen, dieses Element auch in das Dreiecksverhältnis um Elba einzuflechten, wobei die Steinverbindung als Analogie zu einem vorbestimmten Schicksal dient, das Elba beutelt, während sie zwischen der Geborgenheit einer Jugendliebe und einer Anziehungskraft von unerwarteter Seite zerrissen wird.

Alles in allem eine Leseempfehlung, die mit tollen, unverbrauchten Ideen aufwartet, und die es verdient hat, dass man mit Wohlwollen über jene Stellen hinwegsieht, an denen der Erzählfluss der Debütantin ins Holpern kommt.

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2 Gedanken zu „Buchvorstellung | Thordis Hoyos: Stonebound“

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