(Kein) Zufall – Karte des angelsächsischen London

Dass ich nicht so recht an Zufälle glauben mag, das Thema hatten wir ja schon öfter.
Gerade in Verbindung mit dem Internet habe ich doch öfter meine begründeten Zweifel, dass da irgendjemand mit größtem Vergnügen an den Strippen zieht, nur um mich „ganz zufällig“ über etwas stolpern zu lassen.
Wenn sich dann aber auch noch Fakten mit meiner Fantasie wie Puzzlestücke ineinanderfügen, dann ist es an der Zeit, wieder mal einen Autorenstoßseufzer auszustoßen:
KeinZufall
Ja, es passt wirklich ZU perfekt, um ein Zufall zu sein.
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Andskotinn!* (isländ. für "Verdammt!")

Manchmal – zugegebenermaßen aber nur sehr selten – reut es mich, dass ich im historischen Genre schreibe.
historischgoesromantisch
Denn manches wäre doch einfacher in einem zeitgenössischen Setting. Wie zum Beispiel die Frage der Kontrazeptiva oder bei Szenen, wenn eine Prota in einer heutigen Situation kurzerhand im Drogeriemarkt einen Schwangerschafts-Schnelltest kaufen würde.
Aber was mache ich dann?
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Welttag des Kusses

Heute ist doch wahrhaftig #WelttagDesKusses!
Zum Glück hat mich Karin Seemayer von HHH – historische Romane mit Hirn und Herz darauf aufmerksam gemacht und gemeinsam mit Cornelia Briend habe ich mich dann daran gemacht, ihre Idee umzusetzen:
Lieblings-Kuss-Szenen von Lesern und Autoren.
Hier findet sich die illustre Sammlung – und hier die Lieblings-Kuss-Szene aus DIE 13. JUNGFRAU, ausgewählt von den Mitglieder von The Romantic Fantasy Box II:

Seine Kinnlade klappt herunter. Aus seinem Mund strömt süßer Atem, den ich genüsslich einsauge.
Ich lächele ihn an. Jetzt wäre es vielleicht an der Zeit, dass er mich küsst?
Stattdessen holt er Luft. »Melwyn!«, keucht er. »Melwyn?«
Ich schließe meine Augen, öffne die Lippen in der Erwartung seiner Berührung und lehne den Kopf zurück. Endlich spüre ich seinen Mund auf meinem.
Küssend dreht er mich herum, schiebt mich zu unserem Bett.
Ich spüre seine Hände an meiner Gürtelschnalle, dann rutscht der Stoff meiner Hose schon über meine Beine hinab. Schwer atmend versuche ich das selbe bei ihm, doch ich scheitere, weil meine Hände zu sehr zittern, und er zieht sich selbst aus.

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Bilder, die mich nicht loslassen

Es ist ja schon einige Zeit her, dass ich auf dem Wikingerfest von Burg Stettenfels war.
Aber da gibt es diese Bilderserie, die lässt mich einfach nicht los …
… war es Zufall, dass dieses kleine Mädchen bei der Aufführung des Theaterstücks mitwirken durfte, dass ich da zuschaute und den Fotoapparat griffbereit dabei hatte?
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Mittsommer mit Melwyn und Ifill

Morgen ist Mittsommertag, der längste Tag des Jahres – und zusätzlich gibt es heute Nacht eine Besonderheit, die statistisch gesehen nur einmal in einem Menschenleben auftritt:
Vollmond in der kürzesten Nacht des Jahres!
Die amerikanischen Ureinwohner nannten einen Vollmond im Juni „Erdbeermond“, weil bei ihnen zu diesem Zeitpunkt die Erdbeerernte begann – hier bei uns heißt man ihn „Rosenmond“.
Ich finde, das schreit geradezu danach, den Abend heute mit einem Erdbeerbecher ausklingen zu lassen, oder nicht?
Und zur Feier des Tages gibt es auch einen passenden Textschnipsel aus „Melwyn2“:

Die Sonne scheint an diesem Tag einfach nicht untergehen zu wollen. Schließlich kratzt sie dann doch an den Dünen weit droben im Nordwesten des Hofs und alle brechen auf, um ihr Versinken im Meer zu feiern.
Der Anblick des Abendhimmels, der in der Farbe von Waldziestblüten erglüht, raubt mir den Atem.
Ifill führt mich weg von den lärmenden Gästen. Er küsst mich ganz sacht und das Glück, das er ausstrahlt, hüllt mich ein wie die Wärme des Mittags. »Das ist der schönste Tag des Jahres«, sagt er, macht ein paar Schritte auf die Wasserlinie zu und spreizt die Arme zur Seite, sodass er mich noch mehr an den Falken erinnert, den er nicht nur im Namen trägt, sondern dessen unter die Haut gestochene Schwingen sich von einem Schulterblatt zum anderen ziehen. »Das weiß der Tag selbst, nur deshalb will er nicht enden!« Er kehrt zurück zu mir und ich lehne mich ebenso müde wie glücklich an seine Brust, während wir beobachten, wie das Wasser die rot gefärbte Sonnenscheibe verschluckt.
Als der letzte Gluttropfen verschwunden ist, bricht Jubel aus. Alle Müdigkeit scheint weggeblasen, denn es geht daran, die vorbereiteten Feuerräder zu entzünden und über die Dünenweiden hinab zu rollen, bis sie mit lautem Zischen in den Fluten des Meeres verlöschen.
 

Inspirationsquellen: Ein Wasserkocher

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Klick auf das Bild, um diesen Wasserkocher näher zu betrachten und den Hersteller kennenzulernen!

Die ganze Zeit schon seit November letzten Jahres, als mein Buch noch gar nicht erschienen war, hatte ich dieses Ding hier auf dem Foto im Hinterkopf – und gerade eben habe ich in das Manuskript zu der Fortsetzung von DIE 13. JUNGFRAU jene Szene (Rohfassung, bitte über Tippfehler, Wortwiederholungen und sonstige Hundlinge großzügig hinwegsehen) geschrieben, in der ein solcher Wasserkocher von einem gewissen jungen Dänen in Begleitung von Melwyn gekauft wird.
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Textschnipsel: herbstlich

Ein herbstlicher Appetitanreger aus Kapitel 10 von DIE 13. JUNGFRAU (danke an pixabay für das Beitragsbild)

Am Ufer des Rheins, November 881

«Diese verfluchten Dänen!» Er ballt die Fäuste. «Ich war mir so sicher, dieser Mündungsarm des Rheins führt abseits von Dorestad vorbei.»

Die Vögel zwitschern überlaut, das Laub auf dem Boden dampft noch die letzte gespeicherte Sommerwärme aus und die gelben Blätter flüstern im Wind. In den zwei Wochen seit unserer Abreise aus London ist es spürbar Herbst geworden.

Ich reibe mir die Arme und ziehe den Mantel enger um mich.

Er geht an mir vorbei, hin und her, am liebsten würde ich ihn packen und festhalten, damit er endlich aufhört. Seine Stirn ist gefurcht, seine Linke umklammert den Griff seines Schwerts und seine Lippen sind wie so oft in einem dünnen Strich verschwunden.

Textschnipsel: weihnachtlich

In der Küche der Burg von Luxulyan, 21. Dezember 880

Heute ziert sogar ein kleiner Vorderschinken mit herrlich glänzender Honigkruste unsere heimliche Festtafel.

Die eigentlich gar nicht so heimlich ist. Denn die Küchentür quietscht ununterbrochen, um die nächste Jungfer einzulassen, die auf Mutters Brauch begierig ist.

Nun schieben sich sogar Tressa und Elestren herein. Die sonst so bleichen Wangen meiner edlen Halbschwestern glühen, als sie sich nach einem Platz umsehen, und auf Mutters Wink hin lotse ich sie zu mir auf die Bank an unserem Esstisch.

«Ich bin so aufgeregt!» Elestren schiebt ihre Hand in meine grobschlächtigen Finger. «Sag Melwyn, stimmt, was Tressa sagt?», wispert sie in mein Ohr.

«Was sagt sie denn?», flüstere ich zurück und linse aus dem Augenwinkel zu Tressa auf meiner anderen Seite.

«Die Jungfer, die den Nusskern aus der Sonnwendgrütze fischt, wird in der kommenden Nacht von ihrem Zukünftigen träumen», sagt meine kleine Schwester.

«Mh-hm», mache ich unbestimmt, denn natürlich verbreitete sich die Nachricht damals in Windeseile bis herunter in die letzte Sklavenunterkunft.

So geschah es auf wundersame Weise Jahr für Jahr bei jedem Mädchen, das den von Mutter versteckten Nusskern aus der Grütze fischte. Alle träumten von einem Mann, der genau so aussah wie derjenige, der sie spätestens im übernächsten Jahr freite.

Wem die Nuss wohl dieses Mal einen Blick in die Zukunft schenken wird?

 aus WEIHNACHTEN AUF LUXULYAN, ein Prequel zu DIE 13. JUNGFRAU
noch bis Weihnachten exklusiv und gratis im Verlagsshop erhältlich als Bundle mit dem eBook DIE 13. JUNGFRAU
https://www.schruf-stipetic.de/die-13-jungfrau/

Textschnipsel: neblig

Friesland, Oktober 881

Am nächsten Vormittag hängt Nebel über dem Fluss, dick und schwer wie Käsebruch in der Molke. Mein Verlobtr entscheidet, dass wir beide dem Pferd vorangehen, um den Weg zu bereiten.

«Sonderlich schnell kommen wir nicht vom Fleck. Was meinst du, wann erreichen wir Köln?» Kaum ist mir die Bemerkung herausgerutscht, beiße ich mir auf die Zunge. Wird er mir zürnen?

«Der Schiffsführer meinte, in etwa einem Monat», antwortet er und ich starre ihn an. «Aber dafür sind wir weder Sturm noch Wellen ausgesetzt.»

«Ein Monat?», wiederhole ich. «Und wie lange brauchen wir dann von Köln nach Flandern?»

«Hm. Ich weiß es nicht. Warum fragst du?» Er grinst. «Kann meine liebe Base es nicht erwarten, ihren Bräutigam kennenzulernen?»

«Mhm», mache ich. Das nun nicht gerade, aber dies sollte ich ihm nicht unbedingt auf die Nase binden. «Wie ist er eigentlich?»

«Weshalb fragst du das?», fragt er und hält mich am Arm zurück. «Falls du vorhast, mich eifersüchtig zu machen, dann lass das lieber.» Er packt mich im Nacken und küsst mich so überraschend, dass ich mir erneut die Lippe verletze.

Ein kleiner Appetitanreger aus Kapitel 9 passend zur aktuellen Witterung von DIE 13. JUNGFRAU garniert mit einer atmosphärischen Illustration (Danke, pixabay!).